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1. Juni 2024
«Ich möchte mein erlebtes Gefühl von Heimat auch anderen ermöglichen»
In der EMK Zürich Wollishofen …
Aufgewachsen bin ich in Zürich. Meine Eltern besuchten die evangelisch-methodistische Kirche (EMK) in Zürich-Wollishofen. So wuchs auch ich in diese Gemeinde hinein, mit Sonntagsschule und kirchlichem Unterricht. Hier lernte ich Klavier und Orgel spielen, und ich wurde Jungscharleiter. In dieser Gemeinde hatte ich nie gehört, dass Homosexualität Sünde sei. Erst als ich mein Schwul-sein entdeckte, erfuhr ich, dass es andernorts Christ:innen gibt, welche Homosexualität ablehnen.
… fand ich eine Heimat – auch als Schwuler …
Am Ende meiner Ausbildung zum Primarlehrer outete ich mich bei meiner Familie und bei einigen Leuten in der Gemeinde – und ich durfte weiterhin meine Aufgaben wahrnehmen.
Bis heute habe ich in der EMK Zürich Wollishofen keine Ablehnung erfahren – ja, es gab ein paar Gespräche, aber die waren immer respektvoll – im Gegenteil: meine Musik und mein Engagement werden geschätzt.
… und gestalte heute die Regenbogenkirche mit
Damit auch andere queere Menschen, die sich in ihrer Gemeinde nicht mehr wohl fühlen, wieder eine Heimat finden können, gründeten wir 2020 die Regenbogenkirche: Ein Ort, wo alle, ganz gleich, wo sie sich zwischen Mann und Frau einordnen und wen sie lieben, herzlich willkommen sind und von Gottes Liebe erfahren dürfen. Und ich glaube, dass es viele Menschen gibt, die eine solche offene Gemeinde mit Tiefgang suchen. Darum bin ich immer noch in meiner ursprünglichen Heimatgemeinde dabei, die aber viel farbiger geworden ist.
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